Franz Martin Olbrisch
akustisches wegeleitsystem
31. Mai 1996 - 17. Juni 1996
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Der Komponist Franz Martin Olbrisch hat mit dem Akustischen Wegeleitsystem eine Dauerinstallation für das südliche Treppenhaus des Turms der Parochialkirche entworfen und realisiert. Nach und nach wird diese Installation die akustischen Zeichen der unterschiedlichen Ausstellungen im Glockenraum und der unmittelbaren Umgebung in sich aufnehmen.

Mittels eines Mikrofons in der hoergalerie und einer Wandlermatrix begleitet F. M. Olbrisch den Aufstieg zum Ausstellungsraum mit Klängen aus der hoergalerie und aus dem Treppenhaus. Zudem sind zeitweise verschiedene Radiosender zu hören, da die teils sehr starke Sendeleistung des nahen Berliner Fernsehturms die Mikrophone zu Empfängern von Radiowellen umwandeln kann.

Sämtliche Klangereignisse werden über eine computergesteuerte Klangverwaltung aus der Geschichte und Gegenwart der hoergalerie abgeleitet.

Nur durch Eigenbewegung wird die 12kanalige Wandlermatrix aktiviert. Die BesucherInnen müssen also in Bewegung bleiben, um den Weg akustisch für sich zu erschließen.

In seiner Doppelfunktion als Klangweg vom südlichen Turmzugang durch die Treppenschnecke hinauf zum Galerieraum und als Medium der Dokumentation aller Klangprojekte umklammert das Akustische Wegeleitsystem subtil diesen noch unbekannten Ort. In seiner zeitlichen und räumlichen Dimension wird es selbst zur Infrastruktur.

zusätzliche: virtueller klangraum / realer raumklang
Zum Abschluß der ersten Singuhr-Saison wird ab Samstag, den 5. Oktober, 20.00 Uhr für 24 Stunden die akusmonische Musik "Vitueller Klangraum / Realer Raumklang" von Franz Martin Olbrisch zu hören sein.